Ausstellung: FriedensstifterInnen
19. Okt 2020
Gegenwärtig erleben viele Menschen ein Wiedererstarken der Gewalt um sie herum und in der Welt. Zunehmende politische Spannungen, Polarisierungen, offene Drohungen mit Gewalt oder Waffengängen lassen die Zukunft unsicherer erscheinen. Es wird deutlich: Ein Mehr an Gewalt bringt uns nicht ein Mehr an Sicherheit.
In solchen Zeiten ist es wichtig, an die Ideen und den Traditionen der Gewaltfreiheit zu erinnern. Gerade das Christentum, aber auch andere Religionen und Weltanschauungen, haben neben einer nicht zu verschweigenden Linie von Gewalt eine reiche Tradition der gewaltfreien Konfliktlösungen, allerdings oft vergessen, missverstanden oder nicht ernst genommen.
Die Ausstellung stellt sieben ProtagonistInnen der gewaltfreien Aktion vor und will damit die Idee der Gewaltfreiheit als eine realistische Möglichkeit der Konfliktregulierung neu in den Blick nehmen und eine notwendige Diskussion einleiten.
Ø Oskar Romero trat für soziale Gerechtigkeit sowie politische Reformen in El Salvador ein und stellte sich damit in Opposition zur damaligen Militärdiktatur.
Ø Mahatma
Gandhi hat Indien mit seinen gewaltfreien Aktionen in die Unabhängigkeit
geführt und viele weitere gewaltlose Bewegungen inspiriert.
Ø
Martin
Luther King Jr. gilt als herausragender Vertreter eines gewaltfreien Kampf
gegen Unterdrückung und soziale Ungerechtigkeit in den USA.
Ø
Hildegard
Goss-Mayr unterstützte und begleitete den Aufbau gewaltloser
Befreiungsbewegungen auf den Philippinen und in Lateinamerika.
Ø
Jean Goss
begleitete und unterstützte in vielen Konfliktregionen die Konfliktparteien auf
dem Weg der gewaltlosen Konfliktregelung.
Ø Abdul Ghaffar Badshah Khan erlangte durch gewaltlosen Protest gegen die britische Herrschaft auf dem indischen Subkontinent Berühmtheit.
Ø Rutilio Grande García SJ war ein Vertreter der Theologie der Befreiung und trat in El Salvador für Reformen in Kirche und Gesellschaft ein.
Viel mehr Frauen und Männer gehören als Vorbilder und
Identifikationsfiguren zu den weltweit erprobten und konzeptionell entwickelten
Traditionen der Gewaltfreiheit. Neben den oft martialischen Kriegsbildern wird
ihre gewaltfreie Arbeit schnell übersehen und zu wenig gewürdigt – obwohl sie
Erfolge vorzuweisen haben.
Die Biographien sollen das Konzept der Gewaltfreiheit stärker in den Fokus rücken. In einer Zeit, in der eher dem „Mythos der erlösenden Gewalt“ Glauben geschenkt wird, ist es sinnvoll, sich an erfolgreiche Personen und Bewegungen, u. a. auch an die friedliche Revolution in der DDR und ihren Strategien der Gewaltfreiheit, zu erinnern.
Die großflächigen, farbigen Transparente, wurden zum Katholikentag in Münster (2018) vom Forum St. Peter in Oldenburg konzipiert und erstellt. Auszuleihen sind sie beim pax christi-Diözesanverband Münster.
Veranstalter:
pax christi-Regionalverband Osnabrück/Hamburg in Kooperation mit dem Forum am Dom und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ)
Ausstellungszeit: 16. – 29. Oktober
Die Ausstellung findet im Rahmen der Osnabrücker
Friedenstage, 17. bis 31. Oktober, statt.
Im Downloadbereich auf der rechten Seite sind Texte zu der Ausstellung, zu den Biographien der Friedensstifter und eine Kurzfassung der Studie "Gewaltfreiheit wirkt".
Dateien zum Download
- Oscar Romero
- Mahatma Gandhi
- Martin Luther King
- H. Goss-Mayr und Jean Goss gemeinsam
- Abdul Ghaffar Khan
- Rutilio Grande
- Gewaltfreie Kampagnen sind effektiver als bewaffnete Kämpfe
- Studie - Warum und wie Gewaltfreiheit funktioniert - Stefan Maaß
- Broschüre - Gewaltfrei wirkt. Erfolge der Gewaltfreiheit
- Neue Osnabrücker Zeitung, Printversion